Linner Ritterrunde
e.V.

Turnier


Wenn wir an Ritter denken, kommt neben schillernden Rüstungen, prächtige Burgen auch eins unweigerlich in den Sinn: das Turnier!




Ein Turnier, in seiner frühen Form Buhurt genannt, beschreibt ursprünglich keine Kampfspiele. Eher eine Art Reiterspiele, wo die Geschicklichkeit im Vordergrund steht.



Im Hochmittelalter (ca. im 12. Jahrhundert n.Chr.) entwickelt sich aus dem eingangs friedlichen Buhurt ein Turnier, wo es um besagte Kampfspiele geht. Allerdings sind dies anfangs eher leicht chaotische, kleine Schlachten wo es darum geht Gefangene zu machen, Lösegelder zu bekommen oder Pferde zu erobern. Allerdings wurde nicht versucht, sich zu töten. Ein toter Gegner bringt kein Lösegeld. Dennoch hatte man vor Beginn die Wahl, mit scharfen oder stumpfen Waffen teilzunehmen. Anfangs war sogar die Kirche gegen diese Art von Veranstaltung, aber nachdem immer mehr Adelige und Teile des Klerus sich dafür begeistern konnten und sogar selbst teilgenommen hatten, verstummte der Widerstand.



Im Spätmittelalter (ca. im 15. Jahrhundert) bildeten sich Rittergesellschaften, welche ein Verbund diverser ritterlichen Geschlechter darstellen. Diese Rittergesellschaften organisieren die Turniere, die Kampfspiele. Die Turniere wurden im Gegensatz zum Buhurt deutlich prunkvoller und es ging vor allem um politische Außenwirkung und Machtdemonstration.

Die Ausführung des Turniers war von Turnier zu Turnier verschieden, sodass wir euch heute eine Auswahl an Übungen zeigen können. Wir orientieren uns eher an dem früheren Buhurt, also den Geschicklichkeitsspielen.

 







Das Ringstechen


Beim Ringstechen geht es darum, mit der Lanze drei Strohringe zu erhaschen. Jeder Ring bringt einen Punkt, gelegentlich wird auch ein deutlich kleinerer Metallring am Ende gesetzt. Da dieser Ring besonders schwer zu ergattern ist, bringt dieser drei Punkte. Hier wird nur ein Durchgang geritten.














Der Tjost

 

Der Tjost. Ein Wort, welches sofort ein Bild in den Köpfen hervorruft. Die Disziplin, an die sofort gedacht wird, wenn man an ein mittelalterliches Turnier denkt.
Aber anders als die allgemeine Meinung geht es nicht darum, den Gegner aus dem Sattel zu heben, sondern darum, die Lanze zu brechen. In den Anfängen der Turniere kam es zwar häufiger vor, dass Ritter aus dem Sattel gehoben wurden, aber mit der immer besser werdenden Rüstung kam dies nur noch selten vor.
Einen Punkt gibt es für das Brechen der Lanze am Schild des Gegners, drei Punkte für das Brechen am Helm. Aber auch das kommt eher selten vor, da die abgerundeten Helme die Lanze abgleiten lassen.

 












Die Sauhatz

Bei der Sauhatz wird die Jagd auf eine Wildsau (heute Wildschwein) simuliert. Pro Durchgang muss ein Speer auf die Sau geworfen werden und stecken bleiben. Steckt der Speer, gibt es einen Punkt. Es werden bis zu drei Durchgänge geritten. Der Ritter mit den meisten Punkten gewinnt diese Übung.


 












Der Ritt auf den Roland


Beim sogenannten Rolandsreiten gilt es den Schild mit einer stumpfen Lanze zu treffen, sodass die Figur sich dreht. Aber Obacht, wer nicht schnell genug reitet, wird am Hinterkopf von einem mit Asche gefüllten Sack getroffen. Punkte gibt es für jede Umdrehung des Rolands, hier können richtig Punkte geholt werden. Ebenfalls nur ein Durchgang.