Wir stellen uns vor
Otto de Linne und Gerlach de Linne
Otto und sein Onkel Gerlach de Linne verkaufen das “allodium de Linne” für 100 Mark an Philip von Heinsberg (1167 - 1191), Erzbischof von Köln, und erhielten es als Lehen zurück.
Otto muß nach Untersuchungen seiner Knochen, die bei Ausgrabungen gefunden wurden und Mangelerscheinungen aufweisen, am Kreuzzug teilgenommen haben.
1186 tritt Gerlach de Linne als Zeuge bei der Ossumer Marktteilung auf.
Rembodo von Budberg
Rembodo von Budberg hat die Güter
von Wynnendunk in der Pfarre Büderich inne. Er ist 1272 Drost (aus
"drossete"=Truchseß, im späten Mittelalter Beamter, der etwa einem
Amtmann entspricht; auch Titel eines Adeligen) des Grafen von Kleve. Er
fungiert am 14.2. 1272 oder 1273 als Richter an den Willicher
Dingbänken(Sitz des Gerichts, dann übertragen Gerichtsstelle, Gericht,
Gerichtsbezirk) zu seinen Rechtsprechungs-bezirk gehört auch die
Willicher Tochterpfarre Osterath. 1273 läßt der Vorsitz des Rembodo von
Budberg als Drost des Grafen von Kleve erkennen, daß die Dingbank zum
Landgericht auf der geographischen Grundlage des Kirchspiels
umfunktioniert worden ist, so wie es unter den Grafen von Kleve als den
derzeitigen Landesherren in allen Kirchspielen des Landes Linn geschehen
ist, zu dessen Rechtsverband Willich spätestens seit der Mitte des 13.
Jahrhunderts gehörte. Am 29. Juni 1297 entscheiden Rembodo und sein Sohn
Friedrich eine Streit um das Erbe der verstorbenen Aleidis de Are vor
Uerdinger Schöffen.
Er stirbt vor 1307.
Aleidis von Heinsberg
Sie ist die Erbtochter des
Grafen Heinrich von Heinsberg – Blankenburg. Damit kommt 1255 mit der
Heirat mit Dietrich VII. von Kleve das Land Hülchrath zwischen Neuss und
Köln sowie die Herrschaft Saffenburg an der Ahr, offenbar auch schon
das Land Linn zwischen Uerdingen und Neuss in klevischen Besitz.
Hülchrath gilt als Lehen der Kölner Kirche, so dass Kleve in noch
größere Abhängigkeit vom Kölner Erzbischof gerät.
Dietrich Luf II Herr zu Hülchrath und Tomburg
Er lebte von 1260 bis 1308/09.
Dietrich Luf erhielt nach Streitigkeiten
mit
seinem Bruder Dietrich VII von Kleve Hülchrath und erwarb die
Herrschaft Linn. Er trat Metternich an Kurköln ab, wurde durch die
Schlacht von Worringen 1288 von diesem weitgehend frei und verkaufte
seinem Bruder Linn.
Er war verheiratet mit Lisa von Virneburg
Margaretha von Kiburg
Als 1264 Graf Hartmann
IV. der ältere - der auch Graf von Thurgau war - starb und mit ihm der
Mannesstamm der Kyburger erlosch, fiel sein Erbe an seinen Neffen Rudolf
von Habsburg, den späteren deutschen König.
Margaretha ist
die Tochter von Eberhard I Graf von Habsburg - Laufenburg (+1284) und
Anna von Kiburg. Sie heiratete den Grafen Dietrich VIII von Kleve
(+1305) nach dem Tod seiner ersten Frau Margarthe von Geldern.
Margaretha von Kiburg erhält 1305 das Linner Land als Wittum. Vor ihrem
Eintritt in das Kloster Bedburg bei Kleve verzichtet sie 1318 auf Linn
zugunsten ihres jüngeren Sohnes Johann.
Albert de Are
Ritter Albert de Are gilt
als Erbauer der 1255 zum ersten Mal erwähnten Wasserburg Haus Traar.1274
erfolgt die Schenkung von Haus Are durch das kinderlose Ehepaar Albert
de Are und seiner Frau Aleidis von Rhode ( Rath ) an den „Deutschen
Orden“ . Albert und seine Frau werden als Bruder und Schwester in den
Orden aufgenommen. Lebenslängliche Nutzung und Wohnrecht auf Haus Are
bleibt der Familie vorbehalten.
1283 erfolgt die Schenkung der
Güter von Stockram an die Abtei Kamp, dafür soll ein jährliches
Todesgedächtnis der Eheleute von Are gehalten werden. Aus dem Ertrag der
Güter geht jährlich 1 kölnische Mark an Stift Meer und jedem Mönch von
der Abtei Kamp soll in der Fasten- und Adventszeit täglich je einen
Hering erhalten. Bei nicht Einhaltung dieser Auflagen droht der Verlust
der Schenkung.
Theoderich IX von Kleve
Er ist ein älterer Bruder des Johann von
Kleve, er lebt von 1297 bis zum 7.7.1347. Er folgte seinem noch älteren
Bruder Otto 1310 als Graf von Kleve. Er war zweimal verheiratet und zwar
von 1305/08 bis 1333 mit Margaretha von Geldern und von 1340 bis zu
seinem Tod mit Maria von Jülich. Die Älteste von 3 Töchtern aus der
ersten Ehe war Margaretha, die mit dem Grafen Adolf von der Mark
verheiratet war.
Johann von Kleve
Der Sohn Dietrich VIII und
Margaretha von Kiburg wurde 1310 geboren; er starb am 19.11.1368 und war
somit 1347 - 1368 Graf von Kleve. Nach seinem klerikalen Werdegang
wurde er nach dem Tod einer Mutter 1318 Herr von Linn. Er heiratet 1348
Mechthild von Geldern, deren Ehe jedoch kinderlos blieb. Auch er
bestimmte Burg Linn zum Witwensitz seiner Frau.
1362 stationerte er Kriegsknechte auf Burg Linn für den Kampf gegen Eduard von Geldern.
Mechthild von Geldern
Mechtild von Geldern wurde ca.
1325 geboren und starb am 21.09.1384. Sie heiratete zum ersten Mal im
November 1336 Godert von Leon, Herr von Millen und Eyck. Zum zweiten Mal
heiratete sie vor dem 22. Februar 1348 Johann I., Graf von Kleve. Er
war der Sohn Dietrich VIII und Margaretha von Kiburg. Als Johann am
19.11.1368 stirbt erhält sie Linn als Witwensitz und setzt den Amtmann
Heinrich von Stünkede zur Wahrung ihrer Interessen ein.
Heinrich von Strünkede
Nur 3 Wochen nach dem
Tod von Johann von Kleve setzt Mechthild von Geldern den langjährigen
Amtsträger des Hauses Kleve zu der Verwaltung der Ämter Linn und Orsoy
ein:
Heinrich von Strünkede, seit
1358 gegen eine Zahlung von 4236 Goldschilden Drost im klevischen Wesel
und Schermbeck. Am 7.8.1377 verbünden sich Erzbischof von Köln,
Friedrich von Saarwerden und Herzog Wenzel von Luxemburg, Brabant und
Limburg, Herzog Wilhelm von Jülich und Geldern sowie die Städte Köln und
Aachen mit Adolf von Kleve, um Linn “zum Nutzen des Landes und des
Landfriedens” für Kleve zurückzuerobern; denn Heinrich von Strünkede
hielt sich an den Einkünften der Ämter schadlos aus vielleicht
verschiedenen Motiven: Eine noch von Johann zugesagte Rückzahlung alter
Forderungen aus dem Jahr 1365 war nicht erfolgt. Allerdings lag Linn
auch an einer strategisch bedeutsamer Lage im klevischen
Herschaftsgebiet zur Heimat der geldrischen Gräfinwitwe.
Am 2.2.1389 stirbt Heinrich von Strünkede.
Das
Wappen derer von Strünkede ist seit 1263 überliefert. Das quergeteilte
Wappenschild zeigt in der unteren Hälfte drei silberne Rosen auf grünem
Grund, oben einen steigenden roten Löwen vor goldenem Grund.
Erzbischof und Kurfürst zu Köln Graf Friedrich von Saarwerden
( * um 1348; † 9. April 1414 in Bonn) war von 1370 bis 1414 Erzbischof des Erzbistums Köln.
Er war das zweite Kinde und der erste Sohn von Graf Johann II. von Saarwerden und dessen Frau Klara von Vinstingen.
Auf
Grund der Position seines Vetters dem Erzbischof von Trier Kuno II. von
Falkenstein wurde er mit der Geburt eines Bruders im Alter von zehn
Jahren für die geistliche Laufbahn bestimmt.
Im
Dezember 1370 erhielt Friedrich die Bischofsweihen und hielt sich noch
bis zum Februar 1371 in Avignon auf. Im April 1371 traf er in Köln ein
und übernahm im Juni die Regierungsgeschäfte von seinem Vetter Kuno II.
von Falkenstein. Er zog nach der feierlichen Bestätigung der Rechte der
Stadt Köln am 21. Juni 1372 in Köln.
Er gab Zons am 20.
Dezember 1373 die Stadtrechte, nachdem er zuvor den Zoll von Neuss nach
Zons verlagert hatte. Um die neue Zollstation in Zons zu schützen ließ
er die Burg Friedestrom errichten.
Im Jahr 1376 kümmerte er sich um die Ehe seiner Schwester Walburga mit dem Grafen Friedrich I. von Moers.
1388 gründet er die Universität zu Köln.
1388
entspann sich eine Fehde zwischen Kleve und Köln um den Besitz von
Burg, Stadt und Land Linn, die mit einem Verzicht Kleves endete. Für
20000 Goldschilde wurde Linn an den Kölner Erzbischof Friedrich III. von
Saarwerden verkauft. Nach 1388 gelang es dem Erzbischof von Köln, Linn
als „erledigtes Lehen“ einzuziehen und in eine Kölnische Landesburg
umzuwandeln.
Friedrich verstarb am 9. April 1414 in
Bonn. Nachdem sein Körper für drei Tage in Bonn aufgebahrt war, wurde er
in einem Hochgrab in der Marienkapelle im Kölner Dom beigesetzt.
Gottschalk Birklin
Gottschalk Birklin ( 1381 ) war
Vasall des Kölner Erzbischofs Friedrich von Saarwerden. Er galt als ein
Mann mit festem Charakter und großer Rechtlichkeit, der es immer treu
mit der Stadt Köln hielt. Gottschalk starb kinderlos und auch seine
Neffen ein gleiches Ende traf, so erlosch diese Linie.
Gottschalk erhielt mehrere Lehen vom
Erzbischof für seine Verdienste um den Frieden von 1377. Außerdem wurde
er durch die Wahl der Juden in Köln deren Schultheiß und versah diesen
Posten viele Jahre. Das Wappen der Familie ist ein schwarzer Bär im
goldenen Feld.
Heinrich von der Neersen, der Ältere (*vor 1355 - +1414)
Niederrheinischer Ritter, Herr von Neersen. Ab 1370 Erbvogt von Neersen, Anrath und Uerdingen.
1371 offiziell vom Kölner Erzbischof Friedrich III. von Saarwerden belehnt.
∞ 1) um 1372 Adelheid von Holzbüttgen, Tochter des Amtmann von Oedt und Kempen
∞ 2) 1397 Agnes von Homoir
Aus seinem Recht aus erster Ehe erbt er ~1379 das Haus Holzbüttgen, eine kurkölsche Burg. 1395 Kauft er die Güter Busch, Benden und Holz in der Ziesdonk. Die Ritter von der Neersen versuchten im 14. Jahrhundert vergeblich, ihre Vogtei zu einer eigenständigen Herrschaft aufzubauen.
Verstarb 1414 in Bonn.
Tilmann von Brempt
Uerdinger Amtmann, der im 14. Jahrhundert den Brempter Hof in Uerdingen als seine Residenz errichten ließ.